Es gab bereits einen Bali Expolring Look und mit diesem Beitrag folgt ein weiterer für die Tunesische Insel Djerba. Vom Konzept her gleichen sich die Outfits sehr. Top, Hotpants und Sneaker. Wobei der Bali Look schlichter gehalten ist und der tunesische mehr Accessoires hat. Und nicht zu vergessen geht es in diesem Beitrag nicht bloss um Mode sondern auch um das verlassene Hotel Tanit, welches wir erkunden durften. Beziehungsweise geht es irgendwie mehr um den Lost Place als um meinen Look, ist aber auch spannender wenn wir ehrlich sind, oder?!
Wir haben dieses Outfit in einem verlassenen Hotel geshootet, welches nur ca. 10 Geh-Minuten von unserer Unterkunft, dem Hotel Vincci Helios Beach, entfernt lag. Zufälligerweise entdeckten wir das Areal bei einem Spaziergang. Einer der beiden freundlichen Wärter zeigte uns in einer kurzen Führung das verfallene Hotel und lud uns für den nächsten Tag zu einer umfangreicheren Tour ein, wo wir auch Fotos machten.
Ich liebe es Outfit Bilder an ungewöhnlichen Orten zu machen. Sind wir doch mal ehrlich, Streetshots sind ja ganz okay aber eine interessante Kulisse ist was anderes.
Der Wärter, welcher übrigens Sala hiess, meinte zu uns, dass er bereits 8 Jahre auf das Hotel aufpasst und es ihn sehr traurig macht, wie alles zerfällt. Man konnte gut erahnen, was für ein wundervolles Hotel es gewesen sein musste. Über die Jahre hatte es viele Namen, eröffnet wurde es jedoch unter Hotel Tanit Anfang der 1970er Jahre und geschlossen hatte es als Coralia Club in 2003. Wenn man nach dem Hotel googelt, kann man sich sogar noch einige Fotos aus den vergangenen Jahrzehnten ansehen.
Sollte ihr diesen Ort auch besuchen wollen, bitte ich euch nicht auf eigene Faust das Gelände zu erkunden. Beide Wärter sind sehr freundlich und zeigen euch gerne die Anlage, inkl. Räume wie das Restaurant, den Empfang oder die Disco. Sie wissen, wo man gefahrlos durchlaufen kann. Ausserdem kommt man mit nettem Fragen weiter, wie wenn man einfach drauf losmacht. Wenn ihr nämlich rausgeschmissen werdet, weil es noch immer ein Privatgrundstück ist, kriegt ihr am Schluss gar nichts von diesem bemerkenswerten Ort mit. Salah hatte kein Geld für die sehr lange Führung verlangt aber, wie ich schon in meiner Travel Guide schrieb, ist es einfach höflich ein kleines Trinkgeld zu geben. Übrigens, wenn ihr euch weitere Fotos vom Hotel anschauen wollte, in meiner Travel Guide gibt es einen Abschnitt mit weiteren Fotos, die ich in dem Beitrag nicht eingebunden habe.
Mein gelb gestreiftes Oberteil habe ich von Monki, wie auch die geblümte High Waisted Hotpants. Meine Sonnenbrille ist irgendein No Name Produkt aus Asien und meine Schuhe sind ein paar bequeme Old Skool Vans. Wie oben erwähnt, waren wir zwei Mal in diesem Lost Place. Das erste Mal hatte ich Flipflops and und es war sooo anstrengend damit rumzulaufen, mit den Sneakern hingegen war es sehr angenehm. Solltet ihr die Location oder allgemein Lost Places besuchen, rate ich euch feste Schuhe anzuziehen. An solchen Orten liegen oft Scherben rum und wenn man nicht gut aufpasst kann man sich stark verletzen. Ihr seid ja alle alt genug, nehme ich auf jeden fall an, um sowas auch selbst zu wissen. Jedenfalls die Umhängetasche ist von Carhartt und der Tattoo Chocker ist Vintage.
Fotos: Tristan Luckow
Wer noch nicht genug hatte, kann sich hier das Video von unserem Rundgang durch das verlassene Hotel Areal anschauen:
8 Kommentare
In diesem Hotel habe ich vor 30 jahren als 8 jähriges kind meinen ersten Flug Urlaub mit meinen Eltern verbracht
Im Hotel Tanit war ich 10 x ( immer im Winter Januar ) direkt am Meer und immer Sonne.
es war super !
Ich Jochen war sehr oft dort ( immer im Winter )
optimal direkt am Meer / und fast immer Sonne.
Ich war als Kind jedes Jahr zu Ostern dort, es war eine tolle Zeit. Schade dass es geschlossen wurde. Wäre gerne noch einmal da gewesen.
Im Miniclub war Lucky Luke an der Wand. Der Hotelsong war „hands up“. Schön war es.
In 1976 war ich dort, da das Hotel Sidi Slim, in dem ich untergebracht war, für den Winter geschlossen wurde, (Jetzt ist es auch ,wie Tanit, ein „lost places“!) und wir umziehen mussten. Die Bungalows waren mein Favorit, die es leider nicht mehr gibt. Schade. Ich habe mich sehr wohl dort gefühlt, denn die Bettenburgen sind nicht so mein Ding.
Hi, in diesem neu eröffneten Hotel hatte ich 1966/1967, damals knapp 19 Jahre jung, meinen 1. Job als „Sécretaire de Direction“. Das Hotel, wie auch das nahegelegene „Ulysse Palace“ gehörten zum staatlichen Tourismusverband, der Société Hôtelière et Touristique de Tunisie und der Tourismus war in den „Kinderschuhen“. Damals gab es zusammen mit dem Hotel Sidi Bou Said, einem kleinen Hotel in Houmt Souk selbst, und dem Club Méditerrané, nach der Lagune, keine weiteren Hotels. Djerba war traumhaft schön und man fühlte sich „en famille“, was manchmal auch etwas anstrengend war, nachdem Anpassung an die für mich damals sehr fremde Kultur absolut notwendig war. Aber einmal akzeptiert wurde ich zu „ma soeur Hallouma“ Die Meine Kollegin im Ulysse war Schweizerin und dann gab es noch eine Französin als „Animatrice“. Alle anderen waren, mit Ausnahme einiger französischer „Coopérants“, -meistens Lehrer – Tunesier. Etliche von ihnen Absolventen von Schweizer Hotelfach-oder Tourismusschulen.
Der Film „Le Petit Prince“ wurde auf Djerba, beim Chott El Djerid und den Oasen Kebili & Douz gedreht, die meisten Schauspieler wohnten im Tanit.
Die Zeit des 7-Tage Krieges war mulmig. Man hörte nur noch Kriegsmusik und Dinge, wie schwarze Schuhpaste (für die Armee), waren plötzlich ausverkauft. Zum Glück kam es zu dieser Zeit kaum Übergriffe auf die seit Generationen gut integrierte jüdische Bevölkerung.
Junge Frauen arbeiteten damals nicht im Hotel, wohl aber in Boutiquen oder Büros, selten verschleiert. Die
Mütter eher schon – aber alle in weiß. Der „Vater der Nation“ Habib Bourguiba hielt wöchentliche Ansprachen und Belehrungen, die über Lautsprecher in den Dörfern /Städten ausgestrahlt wurden.
Die Uhren tickten anders in Tunesien, was viele europäische Touristen zur Weißglut brachte – Ishallah!
Schade, dass man das Hotel verkommen ließ. Ich erinnere mich gerne an diese sehr interessante Zeit.
Helma
Hallo, asslema,
1987 habe ich als Reiseleiterin im Tanit gewohnt und Gäste des Hotels Tanit und des Hotels Sidi Slim betreut. Es war eine wunderschöne Zeit für mich und in der Rückschau eine der besten meines Lebens. Trotz Pauschaltourismus war die Umgebung des Tanit, das ja auf einer Landzunge liegt, eine noch fast unberührte Welt, für mich ein Paradies! Die tunesischen Menschen sind für mich die freundlichsten und ehrlichsten Menschen, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte. Die Welt war noch überschaubar, kein Handy oder Computer hat das alltägliche menschliche
Leben diktiert. Wenn ich mit meinen Eltern in Deutschland sprechen wollte, musste ich mich noch an der Rezeption bei einer Telefonistin anmelden und mit Glück konnte sie dann das Gespräch nach Deutschland vermitteln, ebenso erging es den Gästen, wir waren durch nichts abgelenkt. 1989 habe ich nochmal auf Djerba gearbeitet und danach gab es leider einen Bauboom auf dieser charmanten, kleinen Insel. Ich habe Djerba, die Insel, die ich sehr liebte, nicht mehr wiedergesehen. Ich denke mit viel Dankbarkeit an die tunesischen Menschen und an die Jahre auf Djerba zurück. Danke für die Bilder, die ich hier vom ehemaligen Tanit bzw. von dem, was von etwas Wunderbarem übrigblieb, sehen durfte, bisslema Inge
Sehr interessant. Meine Frau und ich waren des Öfteren dort. Sind Tunesien und Djerba treu geblieben.